Wir Jugendleiter merken, dass sich was verändert in unserer Jugendarbeit.
Klassische Formen von Jugendarbeit, bei denen Jugendliche konsumieren können und wir leitende Mitarbeiter alles machen, verlieren zunehmend an Attraktivität. Ein neuer Zeitgeist bedeutet neue Wege Jugendarbeit zu machen. Dabei zeigt sich, dass wir trotz aller neuer Medien und weiterer Begleiterscheinungen, wie das ständige Updaten von News in sozialen Netzwerken, ein großes Pfund haben, mit dem wir wuchern können: echte Beziehungen.
Echte Beziehungen, Räume geben zum Zeit miteinander verbringen, sinnvolle Freizeitgestaltung und eine Message, die für das eigene Leben unglaublich wichtig ist. Das ist es, was Jugendarbeit meiner Meinung nach in unserer Zeit ausmachen sollte.
Wie kann das gelingen? Fünf Ideen dazu:
Woher kommt deine Zielgruppe?
Teen- und Jugendarbeit muss sich an das Milieu richten, aus dem deine Zielgruppe kommen soll. Was willst du für Jugendliche erreichen? Gemeindeteens kommen meist aus einem gutbürgerlichen Milieu. Oder willst du deine Türen öffnen für Menschen mit ganz anderen Hintergründen? Zum Beispiel Hedonisten, Performer oder Experimentalisten. Woher kommen deine Teens und Jugendlichen? Was bewegt sie? Was ist ihr Kontext, sind ihre Lebensumstände? Finde Antworten auf diese Fragen und konzeptioniere deine Jugendarbeit anhand des Kontextes deines Stadtteils oder Dorfes.
Arbeite mit postmodernen Begleiterscheinungen.
Soziale Netzwerke können dir bei der Organisation helfen. Du erreichst schneller deine Jugendlichen und kannst darüber auch Themen für Impulsreihen sammeln, kurz was abklären und Projekte oder Freizeiten bewerben. Teens und Jugendliche suchen nach Erlebnissen! Verbringe mit ihnen Zeit, erlebt was gemeinsam, stellt euch realen Abenteuern und kombiniert Erlebnispädagogik mit christlichen Inhalten. Vermittle Jugendlichen ein Stück Spiritualität. Besucht besondere “heilige” Orte, betet gemeinsam und öffnet euch für den Heiligen Geist. Beziehe Teens und Jugendliche bei der Themenwahl der Impulse mit ein. Was interessiert sie? Und vor allem: Sind deine Themen alltagsrelevant?
Wir erleben in der Jugendarbeit einen Trend zur Unverbindlichkeit. Ist demnach eine wöchentliche regelmäßige Gruppe das Richtige? Oder geht es auch über Projektarbeit? Für die Projektarbeit wirst du einfacher Mitarbeiter begeistern können aber wichtig ist es, regelmäßige und nicht immer wechselnde Kontakte zu den Teens und Jugendlichen zu halten. Beziehung entsteht aus Kontinuität.
Fordere Teens und Jugendliche heraus.
Gib deinen Jugendlichen eine Bühne. In vielen Jugendgruppen gibt es das Entertainment für die Teilnehmer. Zurücklehnen, relaxen und am Ende des Abends nach Hause gehen. In deinen Teens und Jugendlichen steckt viel Potential. Entdecke es mit ihnen gemeinsam und schaffe Räume, in denen sie sich ausprobieren können. Zum Beispiel was aus ihrem Leben erzählen, eine Andacht halten, das Musikteam organisieren, ein Theaterstück aufführen oder sich selbstständig um Werbung und Technik kümmern. Fange mit einem gemeinsamen Projekt an, in dem du die Teens und Mitarbeiter einbindest. Gib Teens und Jugendlichen ein gutes, konstruktives Feedback und ermutige sie, ihre Stärken auszubauen. Dabei ist es wichtig, dass deine Teilnehmer einen sicheren Rahmen brauchen. Gib ihnen einen sicheren Ort, an dem sie sich ausprobieren können und Gottes Gaben in ihrem Leben entdecken können.
Erlebe mit ihnen Gemeinschaft.
Echte Gemeinschaft und Beziehungen sind etwas, mit dem wir Teens und Jugendliche immer wieder begeistern können. Neben allen Facebookfreunden können unsere Teilnehmer in der Jugendarbeit “face to face” Beziehungen erleben. Gemeinschaft spiegelt Jugendlichen, wie sie ankommen, was sie drauf haben. Gemeinschaft ermutigt, baut auf und unterstützt. Zeige deinen Teens und Jugendlichen wie echte, tragfähige Beziehungen funktionieren und hilf ihnen, wenn die reale und virtuelle Gemeinschaft sie angreift und fertig machen will. Und gemeinsam erlebte Abenteuer schweißen zusammen!
Erzähle (biblische)Geschichten.
Geschichten begeistern Menschen. Heute ist das genauso. Zwar haben Fernseher und YouTube-Clips Geschichtenerzähler abgelöst, doch das sollte dich nicht abschrecken, es trotzdem zu versuchen. Zugegeben, es braucht einen guten Geschichtenerzähler um zu begeistern, aber wenn du das bist oder so jemanden kennst, dann versuche es doch mal. Erzähle Jesus Geschichten, erzähle, was Gott in deinem Leben veranstaltet, welche Fragen du hast und welche Erfahrungen du sammelst. Lass Gott in deinen Geschichten für Teens und Jugendliche persönlich werden und zeige ihnen, wie spannend es ist, mit Gott zu leben. Denn obwohl die Bibel für viele vestaubt und antiquiert ist, spricht sie trotzdem aktuelle Gefühle der Menschen an. Es geht um Annahme, Liebe, Zugehörigkeit und Sinnsuche.